Der erste Eindruck von Ubuntu 23.10


Seit SuSE 6.4 nutze ich Linux auf dem Desktop, aber so richtig gut fand ich Linux auf dem Desktop nie. Dafür liebe ich es auf dem Server.

Da ich aber selbstzerstörerisch veranlagt bin, experimentiere ich immer wieder mit Linux auf dem Desktop. Ich habe sogar mal LFS für mein altes Notebook "gebaut". Auf Notebooks ist "Linux Desktop" besonders fummelig. Das Touchpad scrollt zu schnell? Tja. Den Deckel einfach schließen? Bist du bekloppt!?

Meine besten Jahre mit Linux auf dem Desktop war damals Slackware mit KDE 3.x. Das war damals Windows meilenweit voraus und einfach nur super. Aber das war auch eine andere Zeit. Meine Wahrnehmung ist sicher eingefärbt :).

Mit SwayWM und Wayland war ich vor kurzem wieder neugierig, und habe etliche Stunden investiert, um mein perfektes Linux-Notebook zu basteln, aber das ist genau das Problem. Ich bin ja alt, und bei macOS und Windows muss ich im Vergleich zu Linux einfach gar nichts machen.

Aber jetzt habe ich hier einen Rechner "frei", den ich nur noch selten nutze, also wollte ich mal das neueste Ubuntu 23.10 ausprobieren.

Beruflich, als auch privat habe ich viel mit Ubuntu zu tun, aber bisher immer nur mit LTS-Versionen. Ubuntu mag einen schlechten Ruf haben, aber auf dem Server hat es mich noch nie im Stich gelassen.

Aber bei Ubuntu 23.10 war das jetzt anders.

Die Installation informierte mich, dass eine neue Version des Installationsprogramms verfügbar ist, und ob ich das direkt installieren will. Das habe ich "bejaht". Nach der Installation konnte ich die Installation nicht fortführen, weil ich alle paar Sekunden einen Python-Fehler angezeigt bekam. Also noch mal von vorne :P. Beim zweiten Versuch habe ich die Installation nicht aktualisiert. Und sowieso fragte ich mich, wieso die aktuelle Version nicht im *.iso enthalten ist!? Ich habe diese *.iso doch gerade erst runtergeladen. Egal.

Nach der Installation wurde mir ein "Willkommen"-Dialog angezeigt. Da kann man Accounts verknüpfen, Datensammelwut zustimmen usw...schon der 2. Klick und das Fenster "friert" ein.

Ich will es ja nicht schlecht machen, aber ich weiß ja nicht :). Wenn mir sowas nach wenigen Minuten auffällt, wieso dann nicht Canonical?

Das Fenstermanagement ist erschreckenderweise dem von Windows 11 deutlich unterlegen. Das finde ich etwas schade. Ich weiß, wie ich das ändere, aber der Ubuntu Desktop wirkt im Vergleich zu Windows 11 leider etwas angestaubt.

Meine Medientasten auf der Tastatur funktionieren nicht. Der übliche Wahnsinn unter Linux auf dem Desktop :D.

Meine Intel Arc A770 funktioniert einfach. Das ist schön, und hat mich auch positiv überrascht. Ich hatte mich eigentlich darauf eingestellt die Treiber umständlich zu installieren. Sehr gut!

PowerDVD, WinTV und so Sachen laufen natürlich nicht. Es gibt schon genug Gründe immer noch Windows zu nutzen. Vielleicht klinge ich auch einfach nur alt. PowerDVD für Blurays ist aber schon eine tolle Software.

Ich glaub ich kauf mir ein iPad und werde einfach in Ruhe alt ;). Ne Scherz :).