Die heilige GraalVM

Vor einigen Jahren habe ich schon einmal mit GraalVM experimentiert. Damals bin ich relativ schnell zu dem Entschluss gekommen, dass GraalVM für meine Anwendungszwecke zu langsam ist. Ich hatte damals auch eine nette Unterhaltung mit einem der Entwickler.

Geschwindigkeit war aber nicht der einzige Grund, wieso ich GraalVM skeptisch gegenüber stand. Auch die Tatsache, dass es sich in diversen Situationen anders verhält. Ich teste ja wegen extrem langer Kompilierzeiten von GraalVM immer noch mit Hotspot, um dann am Ende festzustellen, dass sich die GraalVM-Variante anders verhält. Leider fällt das schon bei relativ einfachen Dingen auf.

Jetzt, einige Jahre später, wollte ich es mal wieder ausprobieren. Ich will nicht in die Details gehen, aber es ist immer noch "inkompatibel". Die Performance hat sich gebessert, ist aber nicht bemerkenswert schneller, manchmal sogar immer noch langsamer (Benchmarks).

Und schade ist, dass die gute Performance mit Geld erkauft werden muss. Mit GraalVM CE schaut man in die Röhre. Man braucht GraalVM EE. Auch ein Grund, wieso mich GraalVM schon damals wenig interessierte.

Und natürlich die Tatsache, dass quasi keine bestehende Anwendung kompatibel ist :D. Und selbst, wenn ich für GraalVM optimiere, bei einem neuen Projekt zum Beispiel, bemerke ich, dass Dinge am Ende anders funktionieren (Kompatibilität).

Aber ich verstehe natürlich, dass GraalVM für Cloudanwendungen nützlich sein kann. Schnellerer Start, weniger Ram für die "Runtime" etc...

Wobei, Payara startet in weniger als 4 Sekunden. Und dann braucht die eigentliche Webanwendung ein Vielfaches, um zu starten. Und das bisschen Ram vom Payara und der Hotspot VM...weiß nicht. Die eigentliche Anwendung schnappt sich dann mehrere GigaByte, aber gut, wenn man in Microservices denkt, dann summiert sich die Ramnutzung schnell, nur für die Runtime.

Wie auch immer, GraalVM ist nicht für mich, noch nicht :).

Autor: Andreas Schipplock, Erstellt: 2024-01-26 20:59:06.078871, Aufrufe: 245